Der diesjährige Museumstag in Murau markiert ein wichtiges Jubiläum für den Steirischen Museumsverband – 30 Jahre Engagement und Leidenschaft für die Kultur und Geschichte der Region. Doch in diesem Jahr steht ein Thema im Mittelpunkt, das über die Grenzen der Museen hinausreicht: Nachhaltigkeit. Die steirischen Museen setzen sich verstärkt mit dem Thema auseinander, um ihre Rolle als Kulturvermittler nicht nur in Bezug auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Zukunft zu reflektieren.
Nachhaltigkeit ist ein zunehmend wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Der Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung sind nur einige der Herausforderungen, die uns alle betreffen. Museen als Kulturstätten und Wissensvermittler spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Themen. Sie können nicht nur über die Vergangenheit informieren, sondern auch Lösungen für die Zukunft aufzeigen.
In den steirischen Museen finden sich bereits zahlreiche Beispiele für eine nachhaltige Ausrichtung. So setzt das Museum für Urgeschichte in Stübing auf umweltfreundliche Baumaßnahmen und energieeffiziente Technologien, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das museumseigene Café bietet regionale und biologische Speisen an und verzichtet auf Einwegplastik. Auch das Landeszeughaus in Graz hat Maßnahmen ergriffen, um nachhaltiger zu werden, wie die Reduzierung des Wasserverbrauchs und die Förderung von Fahrradnutzung für Mitarbeiter.
Experten sind sich einig, dass Nachhaltigkeit ein zentrales Thema für Museen ist. Dr. Anna Müller, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin, betont die Verantwortung der Museen, Nachhaltigkeit nicht nur als Trend, sondern als grundlegende Philosophie zu verstehen. „Museen haben die Möglichkeit, Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen und neue Denkanstöße zu geben. Nachhaltigkeit sollte daher ein integraler Bestandteil der Museumsarbeit sein“, sagt Müller.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in Museen geht über ökologische Aspekte hinaus. Auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle. Museen sind nicht nur Orte des Lernens und der Bildung, sondern auch Orte des Austauschs und der Gemeinschaft. Durch nachhaltige Praktiken können Museen dazu beitragen, soziale Ungleichheiten zu verringern und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.
Die steirischen Museen setzen mit ihrem Fokus auf Nachhaltigkeit ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Durch ihre Arbeit tragen sie dazu bei, das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu stärken und neue Perspektiven auf die Welt zu eröffnen. Der 30. Geburtstag des Museumsverbandes ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch ein Moment der Reflexion und des Neuanfangs. Die steirischen Museen zeigen, dass Kultur und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, um eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu schaffen.